Als IT-Mensch ist mir völlig klar, dass ich, bevor ich zu programmieren beginne, eine klare Vorstellung davon haben muß, was das Programm leisten soll, wie es funktionieren soll, wie es bedient werden will und auch wie es aussieht. Natürlich gilt dies nicht nur für ein IT-Programm sondern für fast alles was wir „schaffen“, seien es Gebäude, Kleider, Maschinen …
Aber gilt dies nicht auch und ganz zuerst für unser Leben? Wäre es nicht essentiell, sich die Welt, in der man Leben möchte einfach mal so richtig vorzustellen, statt sich mit unbefriedigenden Zuständen abzufinden? Möglicherweise führt bereits die Beschäftigung mit dieser Frage zu ersten Schritten in eine andere Richtung.
Ich bin davon überzeugt, dass wir die Welt in der wir leben weitgehend durch unsere individuelle aber auch unsere kollektive Vorstellung gestalten. Letzten Endes sind auch die Physiker zur Erkenntnis gekommen, dass es so etwas wie eine letzte Rationalität nicht gibt, sondern der „Ausgangszustand“ eher zufällig, bzw. sogar vom Beobachter abhängig ist (Permakultur) – dass sich die Welt nicht beobachten oder erklären läßt ohne dass man sie damit auch schon beeinflußt.
Natürlich führt auch in der Programmierung nicht jeder Schritt zum gewünschten Ergebnis, es gibt unerwartete Komplikationen oder Konstellationen, die man nicht bedacht hat und die in der Anwendung dann zu den leidlich bekannten „Bugs“ führen. Doch die „Verbesserung“ tritt nur durch unermüdliches Wiederholen von „Versuch und Irrtum“ ein.